Ratgeber: Selbstdichtende Reifen im Check | promobil

2022-11-10 15:09:51 By : Ms. Jay Wong

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Reifenhersteller wie Continental, Pirelli oder Hankook bieten Pneus, die Durchstiche selbst wieder verschließen. Was die Seal-Technologie taugt, hat sich promobil an einem Conti-Modell angeschaut.

Bei einer Reifenpanne ist guter Rat oft teuer – vor allem im Urlaub. Vollwertige Ersatzräder sind bei Reisemobilen inzwischen eine Seltenheit, und Pannensets dienen nur als Notbehelf bis zur nächsten Werkstatt. Durch Reifen, die über die sogenannte Seal-Technologie verfügen, verlieren Nägel, Schrauben und Co. hingegen ihren Schrecken. Denn bei Einstichen dichten diese Pneus bis zu fünf Millimeter große Löcher zuverlässig selbst ab – zumindest versprechen das die Reifenhersteller. Die Weiterfahrt soll dann trotzdem problemlos und ohne Luftverlust möglich sein. Aber funktioniert das wirklich?

promobil machte die wortwörtliche Nagelprobe und hat einen Conti-Seal-Reifen mal so richtig gepeinigt. Und während es beim Rollen übers Nagelbrett allen Testbeobachtern schon vom Hinsehen durch Mark und Bein fuhr, steckte das eigentliche Opfer die Folter locker weg. Ganz ohne Schmerzlaute. Noch nicht sadistisch genug? Per Hammer haben wir die Reifentortur auf die Spitze getrieben und vier weitere Nägel ins Profil gerammt. Nichts. Vielleicht mal einen rausziehen und die Ohren spitzen? Zischen? Fehlanzeige. Nach ein paar Runden auf der Teststrecke – mit zünftiger Querkraft und den drei spitzen Eindringlingen im Radkleid – dann der Luftcheck. Druckverlust auf der Baranzeige? Nicht die Bohne.

Ein magischer Reifen also? Nein, das nicht, aber darum nicht weniger beeindruckend. Zieht man den Pneu von der Felge, wird ersichtlich, wie das Ganze funktioniert. Im Reifeninneren ist die Lauffläche rundum mit einer Mischung aus Butylkautschuk, aliphatischen Polymeren und Füllstoffen beschichtet. Es handelt sich dabei um eine elastische, zugleich aber klebrige und zähe Gummimasse. Dringt ein Fremdkörper ein, umschließt die gelartige Substanz den Invasor sofort und bleibt daran haften. Egal ob Nagel, Schraube oder Ähnliches – entfernt man den Fremdkörper, dann zieht sich das Material in die Lauffläche ein, ohne ein Leck zu hinterlassen. So bleibt die Einstichstelle dicht.

Übrigens: Im Prinzip kann jedes Modell des Conti-Sortiments zum Seal-Reifen werden. Negative Auswirkungen hat die Füllung weder auf die Fahr- noch auf die Hafteigenschaften des Reifens. Zu erwähnen ist lediglich das höhere Gewicht. Je nach Reifenmodell und -größe liegt der Unterschied zur konventionellen Variante des jeweiligen Pneus zwischen einem und eineinhalb Kilogramm. Bei besonders großen Rädern kann die Differenz bis zu zwei Kilo betragen. Dafür ist man in Sachen Abrollgeräusch mit einem Seal-Reifen sogar etwas leiser unterwegs, wirkt die Dichtmasse an der Innenseite der Lauffläche doch wie eine Dämmung.

Für den, der es mit der Physik ganz genau nimmt: Das zusätzliche Gewicht hat natürlich auch einen gewissen Einfluss auf den Rollwiderstand, doch in der Praxis ist der nur gering.

Allerdings muss man beim Kauf tiefer in den Geldbeutel greifen. Rund zehn Prozent Aufpreis zum herkömmlichen Reifen erscheinen aber akzeptabel.

Eins muss klar sein: Die Seal-Technologie bewirkt nur eine Selbstdichtung, nicht etwa eine Selbstheilung. Durchstößt ein Gegenstand die Karkasse, also das tragende Gewebe des Reifens, dann ist und bleibt er beschädigt. Darum sollte der Pneu zeitnah von der Felge gezogen und vom Fachmann überprüft werden, um zu entscheiden, ob eine Reparatur möglich oder ein Austausch nötig ist.

Zudem gibt es Reifenschäden, die das Seal-System an seine Grenzen stoßen lässt, etwa an der Reifenflanke. Doch mehr Sicherheit gibt die neue Technik in jedem Fall.

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